Mein Arbeitsstil bei Abschiedsreden

Entstehungsprozess einer Abschiedsrede:

  • Mit einem klaren, unverstellten Blick taste ich mich an die Wesensart der/des Verstorbenen heran, um diesem Menschen so nahe wie möglich zu kommen. Auf diese Weise nehme ich den roten Faden seiner Lebensgeschichte auf.
  • Behutsam betrachte ich dabei das innere Bild, das mir die Angehörigen im Trauergespräch zeigen. Als Kommunikationsexpertin habe ich gelernt, auch das wahrzunehmen, was unausgesprochen bleibt und bleiben soll.
  • Beim Schreiben der Trauerrede nähere ich mich der/dem Verstorbenen weiter: Wer war dieser Mensch - auch in seinen Widersprüchen? Wie dachte und wie fühlte er? Wie verlief sein Weg durch gute und schwere Zeiten?
  • Der Aufbau der Redestruktur und das Verfassen der Rede geschieht in einem 3-stufigen Prozess - vom Rohentwurf über die Ausarbeitung bis zum sprachlichen Feinschliff.
  • In diesen drei Phasen folge ich dem Lebensweg dieses einzigartigen Menschen in dessen Denken und Fühlen. In seinem Humor und seiner Wesensart schaue ich auf sein Wachsen und Werden, auf Erfolge und Freuden, auf Lebensbrüche und Leidenschaften.
  • Am Tag der Trauerfeier erzähle ich die Lebensgeschichte der/des Verstorbenen mit viel Gefühl und ohne Pathos. Dabei hole ich diesen Menschen noch einmal zurück in den Kreis derer, die ihn geachtet und geliebt haben, denen er etwas bedeutet hat und die an ihm gewachsen sind.

Zitat einer Angehörigen

„Ich möchte mich bei Ihnen für das inhaltlich sehr wertvolle und emotionale Gespräch bedanken. Ich musste danach über vieles nachdenken.“

Doreen Schneider, Thalbürgel - aus einer E-Mail vom 08.05.2021